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Einsatz des Körpermalstiftes bei Menschen mit Behinderung

Ich selber habe hier keine Erfahrung. Aber meine Freundin hat den Körpermalstift mit älteren demenzkranken Pflegeheimbewohnern ausprobiert. Diese Bewohner konnten sich sehr gut an ihre Kindheit erinnern, dass ihre Eltern dies früher zur Beruhigung mit dem Finger, abends, vor dem Einschlafen gemacht haben. Die Pflegeheimbewohner konnten die Arbeit mit dem Körpermalstift sehr genießen.

Erfahrungsbericht über die Erprobungszeit mit den Körpermalstiften

Die Körpermalstifte wurden von mir in einer Therapiegruppe der Ergotherapie über einen Zeitraum von etwa einem viertel Jahr erprobt.

Zu meiner Therapiegruppe gehören 12 Bewohner im Alter von 50 bis 70 Jahren. Die meisten Bewohner sind an einer schizophrenen Psychose erkrankt, mit den unterschiedlichsten Symptomen. Dazu gehören depressive Verstimmungen oder manische Erregungen, Wahn- und Halluzinationserlebnisse, Antriebsstörungen, neurotische Verhaltensstörungen aber auch dementielle Abbauprozesse. In meiner Gruppe sind auch Bewohner mit einer Alkoholabhängigkeit und einem Korsakow-Syndrom, damit verbunden auch körperliche und kognitive Einschränkungen.

Ein wichtiger Bestandteil in meiner Therapiearbeit sind Entspannungs- und Bewegungsübungen, um Körper und Seele in Einklang zu bringen. Dazu gehören progressive Muskelrelaxation, Bewegungsübungen nach Musik, Sensibilisierung mit Igelbällen und das Hören von Entspannungsmusik.

Der Einsatz der Körpermalstifte ist in meiner Gruppe gut angenommen wurden und noch ausbaufähig. Begonnen habe ich mit kreisenden Formen auf dem Rücken und den Armen zur Schulung der Körperwahrnehmung und Entspannung. Die Bewohner sitzen dabei am Tisch und hören Entspannungsmusik. Auch die Berührung der Kopfhaut mit den Stiften empfanden sie sehr angenehm.

Besonders bei Bewohnern mit depressiven Verstimmungen oder auch Rückzugstendenzen, wirkte die taktile Sensibilisierung und die damit verbundenen Reize unterschiedlichster Intensität, stimmungsaufhellend. Für Bewohner mit erhörter Antriebsdynamik wirken die Übungen regulierend, beruhigend und entspannend. Auch bei Bewohnern mit Suchterkrankungen sind die Anwendungen gut angenommen wurden, wenn auch nicht mit voller Begeisterung.

Durch wiederholte Anwendung der Körpermalstifte konnte ich die Bewohner zunehmend motivieren, Buchstaben, Zahlen oder geometrische Figuren, die ich auf ihren Rücken male wahrzunehmen und zu benennen. Dadurch konnte die Konzentration, Wortfindung und Sprachvermögen entwickelt und gefestigt werden.

Zur Förderung sozialer Wahrnehmung und Kontaktfähigkeit, werde ich künftig die gegenseitige Sensibilisierung der Bewohner untereinander anstreben. Nicht jeder Bewohner kann körperliche Nähe und Berührung annehmen und zulassen. Es bedarf dafür Zeit und eine schrittweise, einfühlsame Herangehensweise.

Insgesamt sind die Körpermalstifte eine wunderbare Bereicherung für meine Therapie. Ich möchte sie gern weiter nutzen und meine Erfahrungen an andere Bereiche, wie z.B. die Fördergruppe und die Ergotherapie im Psychiatrischen Pflegeheim weitergeben.

Kristin Gebhardt       Ergotherapeutin